Grand Tour – Made in Kaisersaschern

20. Januar bis 18. Februar 2018

(Emaille-)Malerei, Objekt, Farbgrafik, Aquarell, Zeichnung von Rüdiger Giebler und Moritz Götze


 

Im Kontext der thematischen Klammer des Jahresprogramms „Kulturelle Identitäten” zeigt der Kunstverein Kunsthalle Hannover e.V. Arbeiten des ostdeutschen Künstler-Duos Giebler und Götze.

Im Spannungsfeld einer inzwischen stark polarisierenden Parteien-Landschaft formulieren die beiden Künstler eine zeitgenössische narrative Melange an Werken mit ebenso historischem wie aktuellem Bezug und dem Verweis auf Thomas Manns Protagonisten Adrian Leverkühn und die synthetische Fiktion „Kaisersaschern” als Ort der „Deutschheit“.

Trotz der Unterschiede bezüglich künstlerischer Handschrift und Materialwahl ergänzen sich beide Positionen in der Ausstellung, bedingt durch eine jeweils referenzielle Arbeitsweise und die langjährige Zusammenarbeit der in Sammlerkreisen bekannten Maler.


Giebler experimentiert mit dem Echo des Expressionismus und Götz erarbeitet immer neue Popart- und Patchwork-Historienbilder. „Grand Tour – Made in Kaisersaschern“ ist als Ausstellungstournee mit bisher fünfzehn Stationen auf fünf Kontinenten konzipiert.

 

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Moritz Götze (l.) und Rüdiger Giebler (r.)

 

“Moritz Götze ist berühmt geworden für die Grundsanierung des tragisch grundierten, von Selbstmitleid imprägnierten und von Schuldgefühlen durchsäuerten Geschichtsbildes der Deutschen. Er hat die Historie von ideologischen Verfärbungen gereinigt, vom Tiefgang befreit und lässt sie im heiteren Glanz erstrahlen. Seine obsessive, frivole und subversive katholische Sinnen- und Sammel-Lust stimuliert ihn dabei.” (Eckhart J. Gillen)


“Rüdiger Giebler ist Maler und Zeichner. Seine Bilder entwickeln sich gleichermaßen aus der Farbe und aus dem Strich. Das permanente Wechselspiel von malerischer Opulenz und grafischer Delikatesse und deren Umkehrung lässt Bilder und Blätter entstehen, deren Reichtum einfach begeistert. Die Arbeiten künden von der schieren Lust am Malen und Fabulieren.

 

Giebler ist dabei ernsthaft-heiter und tiefgründig-spielerisch.Er entwickelt Szenerien voller narrativer Anspielungen, Spielfelder für ironische Momente, für bedeutungsschwere Leichtigkeit. Er führt und verführt uns in seine phantastisch-phantasievolle Welt, er lenkt unseren Blick auf ein Reich zwischen Fiktion und Realität. Er jongliert mit Motiven des Alltags, lässt Geschichte und Geschichten einfliessen. Als Maler agiert er in einer Tradition, deren er sich bewusst ist, deren Vokabular er beherrscht und auf welches er als Inspirationsquelle zurückgreift. Seine Bilder sind heftige, lustvolle Gesten, Hirnfutter und Augenschmaus.” (Jens Gussek)

 

rsz die erfindung der malerei 2008 Öl auf leinwand 200 x 160 cm

Venus und Amor, Moritz Götze, 2012, Öl auf Leinwand, 140 x 100 cm

 

 

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Der Ausflug, Rüdiger Giebler, Ölfarbe auf Leinwand, 2009, 100 x 100

 

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Ausstellungsdauer: Samstag, 20. Januar, bis Sonntag, 18. Februar 2018

 

Vernissage: Freitag, 19. Januar 2018, 19 Uhr

 

Begrüßung:
Harro Schmidt, Kurator Kunsthalle Faust

 

Einführung:
Norbert Nobis, Kunsthistorikerstournee mit bisher fünfzehn Stationen auf fünf Kontinenten konzipiert.


Öffnungszeiten: Do. und Fr. 16-20 Uhr, Sa. und So. 14-18 Uhr


Eintritt: 3 Euro, ermäßigt: 2 Euro