Das Projekt baut auf den langjährigen Erfahrungen der Zusammenarbeit der Kunsthalle Faust und der Mediations Biennale Poznan auf. Es soll als Startpunkt dienen, um langfristig die erste über zwei europäische Staaten organisierte Biennale Poznań–Hannover zu etablieren, die als Projekt mit europäischer Ausstrahlung regionalen Künstlerinnen und Künstlern sowohl eine internationale Bühne verschafft als auch die Vernetzung der regionalen Szene mit internationalen Akteuren ermöglicht. Ein Gegenbesuch ist im Rahmen der Mediations Biennale Poznań 2020 vorgesehen.
Ein Schwerpunkt von Urban Spheres widmet sich Konzepten, die sich vielfältig mit der Aneignung, Umwidmung und Entregelung öffentlichen Raums auseinandersetzen und als Gegenentwurf zu gesellschaftlichen Entwicklungen wie der Privatisierung öffentlicher Flächen und Gebäude gelesen werden können. In unseren Städten finden zunehmend enorme architektonische, soziale und stadtpolitische Veränderungsprozesse statt. Gesellschaftliche Umstrukturierungen und Wertewandel erfordern im positiven wie negativen Sinne eine Neudefinition des Stadtraums. Die Aufwertung ganzer Quartiere durch Sanierungsprozesse im Kontext des Wandels von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft, der Einsatz umweltfreundlicher, digital basierter Mobilitätssysteme und die Schaffung verkehrsberuhigter Innenstädte gehen einher mit der Privatisierung öffentlichen Raumes, Gentrifizierungsprozessen und gleichzeitiger Erzeugung von “No-Go-Areas“.
Wie verhält es sich mit der Geschichte einer Stadt, was macht Ihre Identität aus? Welche zukünftigen Entwicklungen zeichnen sich in den heutigen Stadtgesellschaften Poznańs und Hannovers jetzt schon ab? Urban Spheres formuliert lokalspezifische und allgemeingültige Fragestellungen im künstlerischen Forschungsfeld zunehmend radikaler Utopien. Hier liegt der gestalterische Ansatz der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler, gewohnte Strukturen aufzubrechen und neue Sichtweisen zu formulieren.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Artur Kłosiński, Małgorzata Kopczyńska, Arkadiusz Marcinkowski, Tomasz Matusewicz, Zbigniew Taszycki (Poznań), Andreas Guskos, Dorota Tołłoczko-Femerling (Stettin), Enric Fort Ballester, Götz Bergmann, Ole Blank, Leona Boltes, Hendryk Claussen, Boris v. Hopfgarten, Jörg Hufschmidt, Maje Mellin, Ulrike Schoeller und Ilka Theurich (Hannover)
Vernissage: Freitag, 30. August 2019, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Do und Fr 16-20 Uhr, Sa und So 14-18 Uhr
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt: 2 Euro