iJacking

iJacking

Augmented Reality aus Asien, Australien, Nordamerika und Europa. Das Festival für unsichtbare Kunst

Der Kunstverein Kunsthalle Hannover e.V. hat gemeinsam mit der Virtuale Swizerland das digital basierte Cyberspace-Projekt iJacking entwickelt, das sich mit und in Hannovers Stadtraum vorwiegend mittels eigenem Smartphone oder Tablet subtil und poetisch verschränkt und ungeahnte Möglichkeitsräume erfahrbar werden lässt.

iJacking versteht sich als AR-Pilotprojekt, das erstmals am 16. August 2018 im Rahmen der Umgestaltung der Kröpcke Uhr zur AR-Informations-Skulptur für 2 Wochen im Stadtzentrum in Erscheinung trat. Ab Ende August 2018 wird iJacking in vollem Umfang mit 15 internationalen und niedersächsischen AR-Positionen, davon 6 als Premieren-Ereignis, in der City Präsenz zeigen. Ein weiterer Projektteil beinhaltet taiwanesische Video-Projektionen am Kesselhaus und Werke in der Kunsthalle Faust.

iJacking bezieht sich zunächst auf die gewollte oder ungewollte Nutzung fremder elektronischer Daten. Dazu eröffnet das Kuratoren-Team neben nativen asiatischen, australischen, nordamerikanischen und europäischen Künstler*innen im Bereich Augmented Reality auch niedersächsischer Künstler*innen die Gelegenheit zur Teilnahme. Eine Auswahl ihrer Werke wird für ein Rendering in 3-D und eine anschließende virtuelle Präsentation als AR-Projekt aufgearbeitet (“boot-strapping”) und im Rahmen der Ausstellungskonzeption eingebunden.

Zum anderen nimmt der Titel iJacking Bezug auf die Nutzung von öffentlichen, städtischen oder auch privaten Flächen und Räumen, die für eine Korrespondenz zwischen imaginärem Kunstwerk und realem Ort geeignet scheinen. So eröffnet iJacking vom zentral gelegenen Kröpcke-Platz ausgehend 4 AR-Touren in alle Himmelsrichtungen, an deren Endpunkten jeweils unterstützende Ausstellungshäuser Hannovers liegen. Dabei hosten zum Beispiel die Kestnergesellschaft, das Sprengel Museum Hannover und die Städtische Galerie Kubus die jeweiligen AR-Projekte vor Ort. Die QR-Codes auf dort am Eingangsfenster angebrachten Tafeln ermöglichen sowohl den Zugang zum Gesamtprogramm als auch die Sichtbarwerdung des jeweiligen Kunstwerks vor Ort.

Geleitet über den iJacking-QR-Code lassen sich generell Informationen zu den vier AR-Touren mit ihren jeweiligen Kunstwerken sowie eine Handlungsanweisung auf der Webseite www.virtuale-switzerland.org abrufen. Begleitend wird auch ein Promotion-Folder herausgegeben, der über das Projekt und die technischen Handhabungen informiert sowie eine Citymap mit den Parcours-Stationen aller virtuellen Events. Zu den regelmäßigen Führungen ab Kröpcke wird ein Getränkeservice mittels Lastenfahrrad, die “FahrBar Art Bar” angeboten. VIP-Touren sind über den Blog ijacking.blogspot.com buchbar. Der Blog liefert zusätzliche Hintergrundinformationen zum Gesamtkonzept und vernetzt Künstler*innen aus Taiwan, China, Japan, Australien, der Schweiz und Deutschland.

Angestrebt sind Folge-Projekte auf der Mediations Biennale Poznan 2018, der Virtuale Swizerland und dem OSMOSIS Audiovisual Media Festival, Taipei, Taiwan.

 

 

AR-Parcours durch Hannover-City
Auf einem umfangreichen Parcours durch Hannovers Innenstadt erkunden die Besucher*innen geführt oder selbständig über WLAN, QR-Code und/oder ein Transferprogramm (Browser oder App) unterschiedlichste Aspekte der Umwidmung, Aneignung und Neubesetzung. So steht man etwa virtuell vor dem Neuen Rathaus am Grabmal Maos oder lässt in der Georgstraße japanische Lampions steigen. Zentraler Anlaufpunkt für Infos, AR-Touren und das Eröffnungsevent ist das Kröpcke. Das virtuelle Werk am Kröpcke erzeugt einen Kabeljau-Schwarm um die Betrachter*innen, der sich nach oben in einer Spirale himmelwärts bewegt. Der Schwarm ist eine Homage an die Ehrfurcht vor dem Leben und gleichzeitig eine Abschiedsvision dieser Spezies, die uns so gut genährt hat.

Kesselhaus Linden
Vier taiwanesische Künstler*innen beschäftigen sich in Ihren Arbeiten auf unterschiedliche, vorwiegend abstrakte Weise mit urbanen Strukturen und Prozessen. Die oft uneindeutige, nicht ablesbare Herkunft der Bildsequenzen steht im Widerspruch zu plakativen, aus der Werbebranche vertrauten Präsentationsformen, hier an den vermeintlichen Wandflächen respektive Fensterfronten des Kesselhauses. So bilden die Rückprojektionen aus dem Kesselhaus als undefinierbare, abstrakte Werbetafeln einen ebenso irritierenden wie faszinierenden Gegenpol zum AR-Parcours mit seinen konkreten Möglichkeitsräumen.

Kunsthalle Faust

Endpunkt des Projekts bildet die Ausstellungshalle auf dem Faust-Gelände. Sie bietet am Eröffnungsabend Getränke-Service. Außerdem sind Werke von Daniel Lergon, Julie Oppermann, Liu Guangyun und Ya-Wen Fu zu sehen.

Die großformatige Werkauswahl des Berliner Malers Daniel Lergon nimmt vielfältigen Bezug zum Thema des Projekts iJacking. Der Vokal i kann im Englischen auch als “eye”, also Auge verstanden werden und somit geht es den Organistatoren des Projekts bezogen auf den Betrachter auch um die sinnlich verstandene “Entführung des Auges”. Lergons gestisch kraftvoll eingesetzter Duktus mittels Lackfarbe erzeugt auf retroreflexivem Gewebe für den Betrachter durch Positionswechsel irritierend changierende Farbräume oder Volumen, je nach Standpunkt.

Auch die in Berlin lebende Amerikanerin Julie Oppermann irritiert das Auge durch eine großformatige, mehrschichtig gemalte Linienstruktur, deren Überlagerung interferenzartige Effekte erzeugt, die sonst eher in der digitalen Welt anzutreffen sind.

In Ya-Wen Fus Video-Werk tritt die Künstlerin selbst als Performerin mit Maske auf. Ihre Körpersprache ist angelegt auf die Erforschung des umgebenden Raums als würde sie ein fremdes Kontinuum betreten.

Liu Gaungyuns Videoarbeit “Filling space – 50.000 perls” zeigt eine Fabrik-Belegschaft in blauen Overralls in Reihe dem Betrachter zugewand. In einer kurzen Sequenz fallen unzählige Perlen vertikal aus der Höhe über Ihnen. In China gilt die Perle als Glücksbringer und könnte hier als Kommentar zum Wohlstandsversprechen an die Bevölkerung Chinas verstanden werden.

Kröpcke-Uhr
Im Vorfeld des Gesamt-Projektes werden mehrere AR-Projekte am Kröpcke zu entdecken sein. Die Kröpcke-Uhr wird zu einem eigenständigen Kunst-Objekt und Informationsträger.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:

AR-Parcours:
Warren Armstrong (Australien), Andrew Burell (Australien), Chun-Han Chiang (Taiwan), Arthur Clay & The Curiously Minded (INT), Regina Frank (Deutschland), Ya-Wen Fu (Taiwan), Franziska Furter (Schweiz), Jake Hempson (Australien), Hui-Hsuan Hsu (Taiwan), Ingo Lie (Deutschland), Lily & Honglei (China), Will Pappenheimer (USA), Yasuyuki Saegusa (Japan), Harro Schmidt (Deutschland), Studer/van den Berg (Schweiz) und Timm Ulrichs (Deutschland)

Kesselhaus Linden und Kunsthalle Faust (Vertical Cinema – Video-Projektionen):
Chun-Han Chiang, Ya-Wen Fu, Hui-Hsuan Hsu und KO Hung-Yu (Taiwan)

Kunsthalle Faust:
Ya-Wen Fu (Taiwan), Liu Guangyun (China), Daniel Lergon und Julie Oppermann (Deutschland)

Kröpcke-Uhr: Special Preview-Tour in Kooperation mit Kulturraum Region.

Ausstellungsdauer:
Freitag, 31. August, bis Sonntag, 30. September 2018

Einweihung der Kröpcke-Uhr und der Special Teaser Tour: Donnerstag, 16. August, 17 Uhr

Vernissage:
Donnerstag, 30. August, 17 Uhr

17 Uhr
Empfang am Kröpcke mit FahrBar ArtBar Getränke-Service, anschließend AR-Performance mit Regina Frank

18 Uhr
Geführte Touren “AR-Walk of Fame” durch Künstler*innen des iJACKING Projekts
Treffpunkt Kröpcke-Platz – Touren bis zum Sprengel Museum

19 Uhr
Bus-Transfer vom Sprengel Museum zur Kunsthalle Faust

19:30 Uhr
iJacking-Empfang mit Parcours- und Vertical Cinema-Künstler*innen, FahrBar ArtBar Getränkeservice
Kesselhaus Linden & Kunsthalle Faust

Öffnungszeiten Kunsthalle Faust:
Sa und So 16-20 Uhr (und nach Vereinbarung, Tel. 0511 / 213 48 60)
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt: 2 Euro

Öffnungszeiten Kesselhaus Linden:
Sa und So 20-22 Uhr
Eintritt frei

AR-Touren / Hannover-City ab Kröpcke
Do, Sa und So 16 Uhr Standard-Tour, 45 min., Gebühr 5 Euro
Do, Sa und So 18 Uhr VIP-Tour, 60 min., Gebühr inkl. Erfrischung 10 Euro
Anmeldung online

gesonderte Öffnungszeiten während des Zinnober-Kunstvolkslaufes:
Vertical Cinema – Strange Continuum
Samstag, 1. September: 11-18 Uhr Kunsthalle Faust, 18-24 Uhr Kesselhaus Linden
Sonntag, 2. September: 11–18 Uhr Kunsthalle Faust, 18-24 Uhr Kesselhaus Linden
Eintritt frei

Kuratoren: Arthur Clay (Basel), Wei Ming Ho & Wen-Chi Wang (Taipeh) und Harro Schmidt (Hannover)

Präsentiert von Virtuale Switzerland in Kooperation mit dem Kunstverein Kunsthalle Hannover e.V.

Mit freundlicher Unterstützung durch:
Pro Helvetia, Kulturbüro der LH Hannover, Land Niedersachsen, Virtuale Switzerland, KV Kunsthalle Hannover, VGH-Stiftung, National Culture and Arts Foundation

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