iJACKING

31. August bis 30. September 2018

Festival für unsichtbare Kunst – Augmented Reality aus Asien, Australien, Nordamerika und Europa

 

Das Festival für unsichtbare Kunst besetzt reale und fiktionale Räume auf einem umfangreichen AR-Parcours durch Hannovers City und zeigt Vertical Cinema – Strange Continuums am Kesselhaus und in der Kunsthalle Faust.

 

Der KV Kunsthalle Hannover entwickelt gemeinsam mit der Virtuale Switzerland das digital basierte Mixed Reality-Projekt iJACKING, das sich mit und in  Hannovers Stadtraum vorwiegend mittels eigenem Smartfone oder Tablet subtil und poetisch verschränkt und ungeahnte Möglichkeitsräume erfahrbar werden lässt.


iJACKING versteht sich als AR-Pilotprojekt, das in Deutschland erstmals im Juni 2018 anlässlich der CeBIT mit einer Teaser-Tour (einem kleinen AR-Projekt Parcours) für eine Woche im Stadtraum Hannovers und am Schweizer Pavillon auf der CeBIT in Erscheinung trat. Ab Ende August 2018 wird iJACKING in vollem Umfang mit 14 internationalen und niedersächsischen AR-Positionen in der City Präsenz zeigen.  Ein weiterer Projektteil beinhaltet taiwanesische und andere internationale Videoprojektionen am Kesselhaus und in der Kunsthalle Faust.


iJACKING bezieht sich zunächst auf die gewollte oder ungewollte Nutzung fremder elektronischer Daten. Dazu eröffnet das Kuratorenteam neben nativen Künstler*Innen im Bereich Augmented Reality aus Asien und  Europa, auch anderen (unter Beteiligung niedersächsischer Künstler*Innen) die Gelegenheit, eine Auswahl ihrer Werke für eine 3-D Digitalisierung und anschließende virtuelle Präsentation als AR-Projekte aufzuarbeiten („boot-strapping“ ) und im Rahmen der Ausstellungs-konzeption einzubinden.


Zum anderen nimmt der Titel iJACKING Bezug auf die Nutzung von öffentlichen, städtischen oder auch privaten Flächen und Räumen, die für eine Korrespondenz zwischen imaginärem Kunstwerk und realem Ort geeignet scheinen.  So eröffnet iJACKING vom zentral gelegenen Kröpcke-Platz ausgehend 4 AR-Touren in alle Himmelsrichtungen, an deren Endpunkten  jeweils unterstützende Ausstellungs-häuser Hannovers liegen. Dabei hosten z.B. die Kestnergesellschaft, das Sprengelmuseum und die städtische Galerie KUBUS die jeweiligen AR-Projekte vor Ort mittels großer, dort angebrachte QR-Code Tafeln, über die man Zugang zu den Bilddaten des jeweiligen Kunstwerks erhält.

 

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Geleitet über den iJACKING QR-Code lassen sich generell Informationen zu den 4 AR-Touren (+ Grand Tour) mit ihren jeweiligen Kunstwerken (Konzeptidee, Verortung und Zugangscode) sowie eine Handlungsanweisung auf der webseite www.virtuale-switzerland.org abrufen.

 
Begleitend wird auch ein Promotion-Folder herausgegeben, der über das Projekt und die technischen Handhabungen informiert sowie eine Citymap mit den Parcours-Stationen aller virtuellen Events. Zu den regelmäßigen Führungen ab Kröpcke wird ein Getränkeservice mittels Lastenfahrrad, die „FahrBar ArtBar“ angeboten. VIP-Touren sind via Blog https://ijacking.blogspot.com buchbar.

Der Blog liefert zusätzliche Hintergrundinformationen zum Gesamtkonzept und vernetzt Künstler*Innen aus Taiwan, China, Japan, Australien, der Schweiz und Deutschland. Angestrebt sind Folgeprojekte von IJACKED auf der Mediations Biennale Poznan 2018, der Virtuale Switzerland  und dem OSMOSIS Audiovisual  Media Festival, Taipei, Taiwan.

 

Die Teilprojekte:

 

1. Der AR-Parcours: Auf einem umfangreichen Parcours durch Hannovers Innenstadt erkundet der Besucher geführt oder selbständig über WLAN, QR-Code und/oder ein Transferprogramm (Browser o. App) verbunden unterschiedlichste Aspekte der Umwidmung, Aneignung  und Neubesetzung.  So steht man etwa virtuell vor dem Neuen Rathaus am Grabmal Maos oder lässt in der Georgstraße japanische Lampions steigen.  Zentraler Anlaufpunkt für Infos, AR-Touren und das Eröffnungsevent ist der Kröpcke-Platz. Das virtuelle Werk am Kröpcke erzeugt einen Kabeljau-Schwarm um die Betrachter*innen, deren Fische nach oben in einer Spirale himmelwärts schweben. Der Schwarm ist eine Homage an die Ehrfurcht vor dem Leben und gleichzeitig eine Abschiedsvision dieser Spezies,
die uns so gut genährt hat.

 

2. Das Kesselhaus: Drei taiwanesische Künstler*Innen beschäftigen sich in Ihren Arbeiten auf unterschiedliche, z.T.  abstrakte Weise mit urbanen Strukturen und Prozessen. Die oft uneindeutige, nicht ablesbare Herkunft der Bildsequenzen steht im Widerspruch zu plakativen, aus der Werbebranche vertrauten Präsentationsformen, hier an den vermeintlichen Wandflächen bzw. Fensterfronten des Kesselhauses.  Sie bilden als undefinierbare, abstrakte Werbetafeln einen ebenso irritierenden wie faszinierenden Gegenpol zum AR-Parcours mit seinen virtuellen Möglichkeitsräumen.

 

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3. Die Kunsthalle Faust: Endpunkt des Projekts bildet die Ausstellungshalle auf dem Faust-Gelände. dient zur Dokumentation des Gesamtprojekts und bietet am Eröffnungsabend Getränkeservice.

Die großformatige Werkauswahl des Berliner Malers Daniel Lergon für die Kunsthalle Faust nimmt vielfältigen Bezug zum Thema des Projekts iJACKING. Der Vokal i kann im Eng-lischen auch als „eye“ also Auge verstanden werden und somit geht es den Organisatoren des Projekts bezogen auf den Betrachter auch um die sinnlich verstandene „Entführung des Auges“. Lergons gestisch kraftvoll eingesetzter Duktus mittels Lackfarbe erzeugt auf retroreflexivem Gewebe für den Betrachter durch Positionswechsel irritierend changierende Farbräume oder Volumen, je nach Standpunkt.

 

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Daniel Lergon: #2, ohne Titel, 2011, Lack auf grauem retroreflexivem Gewebe, 200 x 270cm

 

Auch die in Berlin lebende Amerikanerin Julie Oppermann irritiert das Auge durch eine großformatige, mehrschichtig gemalte Linienstruktur, deren Überlagerung interferenzartige
Effekte erzeugt, die sonst eher in der digitalen Welt anzutreffen sind.

 

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Julie Oppermann: „B1215“ 210cm x 570cm, Acryl und Sprühfarbe auf Leinwand

 

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iJacking Hannover Ausstellungsansicht Kunsthalle Faust (Foto: Stephan Derben)

 

In Ya-Wen Fus Videowerk tritt die Künstlerin selbst als Performerin mit Maske auf. Ihre Körpersprache ist angelegt auf die Erforschung des umgebenden Raums als würde sie ein fremdes Kontinuum betreten.

 

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Ya-Wen Fu: video” „ Aiming, but where to“

 

Liu Guangyuns Videoarbeit „filling space - 50.000 perls, 2015“ zeigt eine Fabrikbelegschaft in blauen Overalls in Reihe dem Betrachter zugewandt. In einer kurzen Sequenz fallen unzählige Perlen vertikal aus der Höhe über Ihnen. In China gilt die Perle als Glücksbringer und könnte hier als Kommentar zum Wohlstandsversprechen an die Bevölkerung Chinas verstanden werden.

 

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Liu Guangyun: Video „filling space - 50.000 pearls“

 

4. Kröpcke Uhr: Im Vorfeld des Gesamtprojekts werden mehrere AR-Projekte am Kröpcke zu entdecken sein. Die Kröpcke Uhr wird zu einem eigenständigen Kunstobjekt und Informationsträger.

 

Alle Projektteile liefern über Blogs bzw. Open Calls Informationen zum Parcours und Zugang zu Partizipation.

 

AR-Projekt Parcours:  Will Pappenheimer (US), Warren Armstrong (AUS), Arthur Clay & The Curiously Minded (INT), Ingo Lie (DE), Lily & Honglei (CHN),  Yasuyuki Saegusa (JP), Harro Schmidt (DE), Studer / van den Berg (CH),  Franziska Furter  (CHE), Regina Frank (DE), Jake Hempson (AUS), Andrew Burell (AUS), Timm Ulrichs (DE)

 

Kesselhaus / Kunsthalle Faust: Vertical Cinema - Videoprojektionen von Ya-Wen Fu, Chun-Han Chiang, Hui-Hsuan Hsu und Hung-Yu Ko (TWN); Kuration: Wei-Ming Ho/Win-Chi Wang,Taipeh, u.a.

 

Kröpcke Uhr: Special Preview Tour in Kooperation mit Kulturraum Region Hannover e.V.

 

Kunsthalle Faust: Ya-Wen Fu, Daniel Lergon, Julie Oppermann, Liu Guangyun

 

KHF: Gesonderte Öffnungszeiten
Sa. u. So. 16:00 - 20:00 h
sowie nach Vereinbarung 0511 213 48 60
Eintritt 3,- erm. 2,- €

 

Projektionen am Kesselhaus Linden:
Sa. u. So. 20:00 - 22:00
Eintritt frei

 

CITY: AR-Touren
Ab Kröpcke-Platz
Do., Sa. u. So.
jeweils 16:00 h Standardtour 45 min. Tourgebühr 5,-
jeweils 18:00 h VIP Tour 60 min. inkl. Erfrischung 10,- €

 

Kuratoren: Arthur Clay (Basel), Wei Ming Ho & Wen-Chi Wang (Taipeh) und Harro Schmidt (Hannover)

 

Präsentiert von Virtuale Switzerland in Kooperation mit dem Kunstverein Kunsthalle Hannover e.V.

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Projektinfos, Konzept: https://ijacking.blogspot.com und www.virtuale-switzerland.org